Die Zinsen in der Europäischen Union steigen weiter: Bei ihrer jüngsten Sitzung am 27. Oktober hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf 2,0 Prozent angehoben. Auf diesem Niveau lag der Hauptrefinanzierungssatz zuletzt Anfang 2009.
Noch ein gutes Stück höher ist der Leitzins in den USA. Dort liegt er aktuell in einer Spanne von 3,00 bis 3,25 Prozent – und Experten rechnen damit, dass die US-Notenbank Fed am 2. November 2022 eine weitere Zinserhöhung auf bis zu 4,0 Prozent verkünden wird.
Wer sein Geld sicher anlegen möchte und dabei eine Rendite erzielen will, die über den Sparzinsen hierzulande liegt, kann daher einen Blick auf Festgeldkonten in US-Dollar werfen. Die Festgeld-Anlage in der US-Währung bringt schon jetzt bis zu 4,0 Prozent Zinsen im Jahr. Klettern die Zinsen in den USA noch weiter, könnte es bald noch mehr werden. Allerdings müssen Anleger auch das Währungsrisiko beachten.
Wir erklären Ihnen, wie ein Fremdwährungskonto funktioniert, welche Zinsen Sie dabei bekommen – und welche Risiken es gibt.
So legen Sie Festgeld in US-Dollar über ein Fremdwährungskonto an?
Das funktioniert über ein sogenanntes Fremdwährungskonto. Es ist vergleichbar mit einem normalen Tagesgeld- oder Festgeldkonto. Der Unterschied: Das Geld, das Sie anlegen, wird in US-Dollar umgetauscht. Dabei können es theoretisch alle Währungen sein – außer dem heimischen Euro. In der Praxis bieten die Institute aber Fremdwährungskonten meist nur für beliebte Devisen an, eben den US-Dollar oder auch den Schweizer Franken.
Eine Investition in Fremdwährungen erfolgt dabei oft direkt über die kontoführende Bank. Bei der Einzahlung konvertiert die (Haus-)Bank den Betrag in die Fremdwährung und führt diese praktisch wie ein Sparbuch – nur in einer anderen Währung.
Ursprünglich waren Fremdwährungskonten vor allem für Unternehmen interessant. Firmen, die viele Kunden oder etwa eine Betriebsstätte im Ausland haben, können über solche Konten den Zahlungsverkehr in der ausländischen Währung abwickeln. Das hat den Vorteil, dass nicht bei jeder Transaktion hohe Gebühren für den Devisenhandel anfallen.
Inzwischen finden aber auch immer mehr Privatinvestoren Interesse an Festgeld und Tagesgeld in einer fremden Wähung – speziell in US-Dollar.
Tagesgeld: Top-Zinsen, täglich verfügbar, sicher und einfach
Anbieter von Festgeld in US-Dollar
Nachfolgend stellen wir Ihnen beliebte Banken vor, bei denen Sie Festgeld oder Tagesgeld in US-Dollar anlegen können. Gleichzeitig erfahren Sie, ob sich die Geldanlage lohnen kann oder ob es sicherer ist, auf eine Festgeldanlage in Euro zu setzen. Bei allen Angeboten in US-Dollar sollten Sie das schlecht kalkulierbare Währungsrisiko mit im Blick haben. Wenn Sie auf Währungsgewinne spekulieren, sollten Sie das Angebot mit dem besten Zins wählen, um bei Verlusten zumindest noch eine bessere Zinsgutschrift zu kassieren.
Pbb direkt Festgeld in US-Dollar
Bei der Pbb direkt können Sie recht einfach und unkompliziert Festgeld in US-Dollar mit unterschiedlichen Laufzeiten zu teils attraktiven Konditionen anlegen:
- Mindestanlagesumme 5.000 Euro, unbegrenzte Anlagesumme
- Laufzeiten von einem, zwei, drei, fünf und zehn Jahren
- Zinszahlungen erfolgen in US Dollar auf Ihr USD-Tagesgeldkonto (jährlich oder am Ende der Laufzeit)
- Attraktive Jahreszinsen von 3,50 Prozent für ein Jahr bis zu 4,00 Prozent für zehn Jahre
- Die Festgeldanlage in US-Dollar kann sich lohnen. Denken Sie jedoch an das Währungsrisiko.
Pbb direkt Tagesgeld in US-Dollar
- Mindestanlagesumme 5.000 Dollar, unbegrenzte Anlagesumme
- Kontoführung sowie die Verzinsung erfolgen in US-Dollar.
- Zinsen: ein Prozent pro Jahr
- Das Tagesgeld in US-Dollar lohnt isch nicht, da Sie in Euro aktuell höhere Zinsen bekommen.
Commerzbank Festgeld in US-Dollar
Bei der Commerzbank können Sie Festgeld in US-Dollar oder Britischen Pfund anlegen. Nachteilig ist, dass Ihnen die Commerzbank keine Wahl bei der Laufzeit lässt und auch der maximale Anlagebetrag ist begrenzt.
- Mindestanlagesumme 1.000 Dollar, maximale Anlagesumme 100.000 Dollar
- nur zwölf Monate Laufzeit möglich
- Konto in entsprechender Währung bei der Commerzbank und Onlinebanking-Zugang ist notwendig
- Fester Zins von 4,00 Prozent pro Jahr
- Die Festgeldanlage in US-Dollar kann sich lohnen. Denken Sie jedoch an das Währungsrisiko.
Festgeld in US-Dollar der IKB
Die IKB bietet für eine Festgeldanlage in US-Dollar vergleichsweise niedrige Zinsen, sodass sich das Angebot in den meisten Fällen nicht lohnt. Schließlich bekommen Sie bei einer Geldanlage in Euro gleiche oder attraktivere Zinsen.
- Mindestanlagesumme 5.000 Euro, maximale Anlagesumme 250.000 Euro
- Laufzeiten von einem und drei Jahren
- 1,50 Prozent Zinsen für ein Jahr und 2,25 Prozent Zinsen für drei Jahre Laufzeit.
- Das Festgeld der IKB in US-Dollar lohnt sich nicht, da Sie in Euro aktuell höhere Zinsen bekommen.
Für wen eignet sich ein Festgeldkonto in US-Dollar?
Mit einem Festgeldkonto in US-Dollar können Anlegerinnen und Anleger ihr Portfolio breiter aufstellen und ihr Geld nicht nur in der heimischen Währung anlegen. Oft suchen Anleger und Sparer aber auch eine sichere Alternative zum Euro und parken daher einen höheren Betrag des eigenen Vermögens in ausländischen Währungen. So erhalten sie zum einen bessere Zinszahlungen und sie können von möglichen Wechselkursgewinnen zwischen der Heimatwährung (Euro) und der Fremdwährung (US-Dollar) profitieren.
Allerdings kann sich der Wechselkurs auch negativ entwickeln, sodass der US-Dollar gegenüber dem Euro "abwertet". Dann ist in der Zukunft der investierte Betrag in Euro weniger wert als bei der Einzahlung. Ein Fremdwährungskonto birgt somit deutlich mehr Risiken als ein Tages- oder Festgeldkonto in Euro.
Deutlich sicherer und ohne Währungsrisiko ist das Festgeld in Euro, bei dem Sie mittlerweile attraktive Zinsen erhalten.
Biallo Festgeld-Empfehlungen
Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 5.000,00€, Anlagedauer: 12 Monate, Bonitätsbewertung: mind. hohe Sicherheit, Staat: alle Länder. Die Sortierung erfolgt nach dem Zinssatz. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar. Weitere Details zu Rankingfaktoren.
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So funktioniert die Einzahlung
Die Einzahlung ist meist unkompliziert. Sie überweisen den gewünschten Betrag einfach in Euro auf das Konto und die Bank rechnet den Betrag zum aktuellen Tageskurs in US-Dollar um. Die Wechselkurse sind oftmals öffentlich bei der Bank (auf der Homepage oder im Aushang) einsehbar und orientieren sich relativ nahe am offiziellen Börsenwechselkurs. Jedoch kann es zwischen den Banken zu spürbaren Unterschieden zwischen den Wechselkursen kommen.
Je "exotischer" die Währung, desto größer fällt in der Regel der sogenannte Spread aus, also die Spanne zwischen Ankauf- und Verkaufskurs. Bei US-Dollar und Euro sind die Spreads dagegen vergleichsweise moderat.
Geld abheben beim Fremdwährungskonto
Neben Festgeld können Sie bei einigen Banken auch Tagesgeld in US-Dollar anlegen. Der größte Unterschied zu einem klassischen Tagesgeld oder Girokonto ist dabei, dass Abhebungen von einem solchen Fremdwährungskonto in der Regel nicht zulässig sind. Anleger müssen also den gewünschten Betrag erst auf ihr Euro-Konto überweisen, um ihn dann abzuheben.
Nach EZB-Zinsentscheid: wiLLBe erhöht Tagesgeldzinsen auf 3,80 Prozent
Was sind die beliebtesten Fremdwährungen?
Zu den beliebtesten Währungspaaren auf Euro-Basis zählen Euro und US-Dollar (EUR/USD), Euro und Japanischer Yen (EUR/JPY) sowie Euro und Britisches Pfund (EUR/GBP), der Handel mit diesen Währungspaaren gilt als äußerst liquide. Währungen wie der Schweizer Franken oder die Norwegische Krone von Euro-Anlegern eher langfristig gehalten ("sicherer Hafen").
Das folgende Beispiel soll Ihnen verdeutlichen, wie sich der Wechselkurs bei einem Festgeldkonto in US-Dollar auf Ihr angelegtes Geld auswirken kann.
Ein Rechenbeispiel: Festgeld in US-Dollar und der Wechselkurs
Wenn Sie am 28. Oktober 2021 auf einem Festgeldkonto 10.000 Euro in US-Dollar (USD) investiert hätten, hätte sich ihre Anlage nach zwölf Monaten folgendermaßen entwickelt (der Einfachheit halber werden Transaktionskosten nicht berücksichtigt):
- Der Eurokurs liegt am 28. Oktober 2021 bei 1,168 US-Dollar je Euro. Das heißt, Sie haben am Tag der Einzahlung einen Kontostand von 11.680 US-Dollar auf dem Fremdwährungskonto. Ein US-Dollar ist dabei 0,856 Euro wert.
- Die 11.680 US-Dollar werden nun mit vier Prozent verzinst. Nach zwölf Monaten ist ihr Kapital durch den Zinsertrag von 467 US-Dollar auf 12.147 US-Dollar gewachsen.
- Nach zwölf Monaten hat sich auch der Kurs des Währungspaars EUR/USD deutlich verändert: Der Eurokurs notiert jetzt bei 0,997 US-Dollar. Die US-Währung ist also stärker geworden. Für einen US-Dollar bekommen sie jetzt 1,004 Euro.
- Wenn Sie den Gesamtbetrag von 12.147 US-Dollar nun wieder in Euro umtauschen, erhalten Sie rund 12.196 Euro. Sie haben mit dem Festgeld in US-Dollar also einen Gewinn von knapp 2.200 Euro beziehungsweise rund 22 Prozent erzielt.
- Wichtig: Hätte der US-Dollar im gleichen Zeitraum zehn Prozent gegenüber dem Euro verloren, hätten Sie trotz vier Prozent Verzinsung unterm Strich gut sechs Prozent verloren und Ihre anfänglichen 10.000 Euro wären nach einem Jahr nur noch 9.358 Euro wert!
Nachteile von Festgeld in US-Dollar
Vor der Eröffnung eines Fremdwährungskontos sollten Sie einige Punkte berücksichtigen, die die Rendite negativ beeinflussen können. Zum einen sind das die Kosten: Bei der Hausbank können sie oft erheblich über den Gebühren für ein einfaches Girokonto in Euro liegen. Außerdem fallen jeweils für den Umtausch der Fremdwährung Kosten an. Sie bezahlen also bei der Eröffnung Gebühren für die Konvertierung von Euro in US-Dollar und ebenfalls für die Glattstellung, wenn Sie Geld vom Fremdwährungskonto abheben möchten (beispielsweise um Gewinne zu realisieren). Die Banken preisen dafür die Gebühren in den Wechselkurs ein. Das schmälert die rechnerische Rendite.
Doch nicht nur die höheren Kosten sind zu berücksichtigen, sondern auch die Risiken. Diese sind gerade für Privatanleger oft schwer einzuschätzen. Die beliebten Währungspaare sind zwar prinzipiell wenig volatil. Das Beispiel oben hat aber gezeigt, dass es auch zwischen Euro und US-Dollar zu deutlichen Kursbewegungen kommen kann. Ein Festgeldkonto in US-Dollar ist damit eher spekulativ.
So bedeutete die Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro in den vergangenen zwölf Monaten für Fremdwährungs-Sparer zwar einen Gewinn. Dennoch müssen Sie bei einem Fremdwährungskonto immer auch mit Verlusten am Währungsmarkt rechnen – und diese Verluste finanziell verkraften können. Der Abstand zwischen den Leitzinsen in Europa und den USA beträgt derzeit 1,25 Prozentpunkte, in Kürze wahrscheinlich 2,0 Prozentpunkte. Geht man davon aus, dass dieser Abstand in den kommenden Monaten wieder schrumpft, dann wird der Euro gegenüber dem US-Dollar an Boden gut machen. Für Fremdwährungsanleger würde das Kursverluste bedeuten.
Das kann vor allem dann zum Risiko werden, wenn kurzfristig Geld verfügbar sein muss. Steht zu dem Zeitpunkt der Wechselkurs nachteilig für Sie, müssten Sie Verluste realisieren. Ein Investment in fremde Währungen ist daher eher langfristig zu betrachten und sollte mit Geldern erfolgen, die weder kurz- noch mittelfristig verfügbar sein müssen.
Biallo Tagesgeld-Empfehlungen
Die nachfolgenden Anbieter wurden von Biallo als Empfehlung aus unserem Vergleich ausgewählt. Anlagebetrag: 10.000,00€, Anlagedauer: 1 Monat, Bonitätsbewertung: mind. gute Sicherheit, Staat: alle Länder, Kundenkreis: Alle Angebote. Die Sortierung erfolgt nach der Höhe des Zinsertrags. Die angezeigten Anbieter stellen keinen vollständigen Marktüberblick dar. Weitere Details zu Rankingfaktoren.
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Einlagensicherung bei Fremdwährungen
Vermögen auf den Fremdwährungskonten ist seit einigen Jahren genauso abgesichert wie ein klassisches Tagesgeldkonto in Euro. "Neben Euro und sonstigen Währungen der EU-Mitgliedstaaten sind sämtliche Währungen, wie beispielsweise US-Dollar- oder Schweizer Franken-Konten, geschützt”, heißt es auf der Internetseite der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).
Die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken bietet staatlichen Schutz für ein Vermögen bis zu einer Grenze von 100.000 Euro. Zusätzlich greift in Deutschland bei etlichen Banken der Sicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken mit einer deutlich höheren Haftungssumme von bis zu mehreren Millionen Euro – theoretisch sind damit die meisten Investments von Privatinvestoren abgedeckt.
Die staatliche Sicherungsleistung von 100.000 Euro ist für alle Banken verbindlich, während eine Mitgliedschaft im Bundesverband deutscher Banken und eine damit einhergehende höhere Sicherungssumme freiwillig ist. Bei der Deutschen Pfandbriefbank etwa, zu der die Pbb direkt gehört, liegt die zusätzliche Einlagensicherung derzeit bei gut 500 Millionen Euro pro Person (Stand 28. Oktober 2022). Wie hoch die Einlagen bei Ihrer Bank gesichert sind, können Sie auf der Internetseite des Bankenverbandes prüfen.
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Warnhinweis gemäß § 12 Abs. 2 Vermögensanlagengesetz: Der Erwerb dieser Vermögensanlage ist mit erheblichen Risiken verbunden und kann zum vollständigen Verlust des eingesetzten Vermögens führen.
Was beeinflusst den Erfolg einer Anlage in fremder Währung?
Bei einer Anlage in Fremdwährung ist es wichtig zu verstehen, wie die unterschiedlichen Renditemöglichkeiten im Ausland entstehen. Dabei gibt es eine Reihe von Einflussfaktoren. Im Folgenden erklären wir Ihnen noch einmal, was über den Erfolg der Geldanlage in fremder Währung entscheidet.
Das Zinsniveau
Alles hat seinen Preis – auch das Geld. In diesem Fall sind die Zinsen praktisch der "Preis des Geldes". Die Zinsen sind also die Kosten (oder Rendite) des Vermögens. Das ist an einem Beispiel leicht zu verstehen.
Der Leitzins in den USA liegt derzeit bei 3,25 Prozent. In der Eurozone dagegen sind es 2,00 Prozent. Entsprechend sind auch die Zinsen am Anlagemarkt in den USA deutlich höher als in Euroland. Die Folge: Immer mehr Anleger investieren in den Dollar, um in den Genuss hoher Zinsen zu kommen. Das hat in den vergangenen Monaten dazu geführt, dass der Dollar deutlich gegenüber dem Euro aufgewertet hat – also teurer wird. Verringert sich dieser Zinsabstand hingegen, dürfte umgekehrt der Euro zulegen.
Die Auswirkungen der Inflation
Für die Wechselkurse ist jedoch nicht nur der reine Zinssatz, sondern der sogenannte reale Zins relevant. Das ist der Zins unter Berücksichtigung der Inflation. Die Inflation beschreibt die Geldentwertung in einem Land, das heißt also, wie viel eine Währung an Wert pro Jahr verliert.
Eine hohe Inflationsrate bedeutet einen Realverlust und macht die Währung weniger attraktiv. Steigt also die Inflationsrate deutlich stärker, als von den Marktteilnehmern erwartet, droht eine Abwertung der jeweiligen Währung. Viele Zentralbanken sind daher auch bemüht, das Ziel einer jährlichen Inflationsrate von rund zwei Prozent einzuhalten.
Genossenschaftsanteile als Alternative
Die (Geld-)Politik
Die Entscheidungen der Politiker haben auch einen großen Einfluss auf die Wechselkurse und Entwicklungen am Devisenmarkt. Während auf dem Aktienmarkt die alte Börsenweisheit "politische Börsen haben kurze Beine" gilt, sind die Beine am Devisenmarkt oftmals deutlich länger.
Als damals klar wurde, dass der ehemalige US-Präsident Donald Trump die Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 gewonnen hatte, fiel der Mexikanische Peso um rund 15 Prozent. Auch das Britische Pfund verlor deutlich, nachdem klar wurde, dass die Bevölkerung sich mit einer knappen Mehrheit für den Brexit entschieden hatte. Die Entscheidungen der Politik sorgen oftmals für schlagartige Veränderungen der Wechselkurse, die sich oft nicht in den folgenden Tagen vollständig zurückbilden.
Die Erkenntnisse aus der Zahlungsbilanz
Die Betrachtung der Zahlungsströme ist auch relevant, um die Entwicklung der Wechselkurse zu verstehen oder prognostizieren zu können. Die Zahlungsbilanz gibt Auskunft darüber, wie viele Waren importiert werden im Verhältnis zum Export. Deutschland gilt beispielsweise seit langem als Exportweltmeister: Das Land exportiert deutlich mehr, als es importiert.
Die deutschen Unternehmen verkaufen somit mehr an Waren ins Ausland, als in die Bundesrepublik eingeführt werden. Daraus leitet sich direkt auch ein größerer Bedarf nach der heimischen Währung ab. Das ist normalerweise mit einer Aufwertung verbunden. Allerdings hängt der Kurs des Euro nicht nur von der deutschen Exportbilanz ab, sondern auch von der der anderen Euroländer.
Was Sie bei den Steuern berücksichtigen müssen
Im Gegensatz zu Anleihen oder Aktien gilt die Abgeltungsteuer nicht auf Währungsgewinne. Erträge aus der Veräußerung von Fremdwährungen zählen nicht zu den Einkünften aus Kapitalvermögen.
Daraus folgt, dass die Banken keine Steuern direkt vom Gewinn abziehen. Dafür sind Sie als Anleger selbst verantwortlich. Im Rahmen der persönlichen Einkommensteuererklärung sind die angefallenen Gewinne dem Finanzamt anzuzeigen.